Das sogenannte Sexting erfreut sich auch hierzulande gerade unter Jugendlichen wachsender Beliebtheit. Momentan wird in den Medien regelmäßig darüber berichtet und auch in der täglichen Praxis habe ich immer häufiger damit zu tun. Beruflich, versteht sich. Beim Sexting werden über das Smartphone Nacktaufnahmen verschickt. In der Regel freiwillig. Problematisch wird das Ganze, wenn ein Beteiligter noch ein Kind, also noch kein 14 Jahre alt ist. Dann wird das Zusenden eines pornographischen Fotos nämlich schnell als sexueller Missbrauch eines Kindes geahndet.
Was die Polizei gerade im US Bundesstaat Virginia veranstaltet, würde es so in Deutschland nicht geben.
Dort hatten ein 17-jähriger und eine 15-jährige Fotos ausgetauscht. Freiwillig. Der 17-jährige hatte dem Mädchen ein Video geschickt, auf dem sein erigierte Penis zu sehen ist. Die Mutter des Mädcgens fand das Video und erstattete Anzeige. Dem Jungen – nur ihm – wird nun die Herstellung und der Besitz von Kinderpornos vorgeworfen. Die Polizei hat bereits im Rahmen der Ermittlungen den Penis des Jungen fotografiert.
Das reicht der Polizei aber offenbar nicht. Denn nun sollen auch noch Aufnahmen des erigierten Penis gefertigt werden, wozu dem Jungen im Krankenhaus notfalls intravenös Viagra zugeführt werden soll.
Absolut unglaublich. Die spinnen die Amis…
Für den guten Onkel Sam sterben dürfte er hingegen mit Einwilligung der Eltern wohl schon ab 17.
http://de.wikipedia.org/wiki/Streitkräfte_der_Vereinigten_Staaten#Berechtigung_zum_Wehrdienst
Vielleicht sind das Staatsanwälte und Ermittler mit besonderen sexuellen Neigungen und Interessen?
Erinnert an
http://www.spiegel.de/panorama/vier-jahre-haft-richter-onaniert-bei-mordprozess-a-432489.html
Ist ja klar, dass man die Amis wieder als rückständig bezeichnet. sehr viel klüger sind wir hier aber auch nicht. Eigentlich noch viel dümmer, weil wir dazu tendieren, sehenden Auges die Fehler zu machen, die die Amis uns aufzeigen.
Nicht vergessen darf man, dass die ursprüngliche Fassung des Jugendpornografie-Paragrafs sehr viel weiter ging und auch Fotos von 17-jährigen als Kinderpornografie bestraft wissen wollte. Nur unter größten Mühen wurde dies von Experten verhindert. Ja, es gibt Experten, die sich mit der sexuellen Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen auskennen. Für die ist Sexting kein „Phänomen“ und es ist auch nicht „neu“. Es erfreut sich auch nicht wachsender Beliebtheit sondern ist von Anfang an seit Aufkommen von Webcams und Smartphones Bestandteil des sexuellen Betätigungsfelds. Übrigens auch von Erwachsenen.
Das zu kriminalisieren ist ein Husarenstück, weil diese Handlungen völlig natürlich sind, daher wird es immer wieder derartige Fälle geben, es sei denn man ändert die Gesetze.
Es wäre an der Zeit bei den gefühlt jährlichen Strafverschärfungen bei diesem Thema mehr auf die echten Experten zu hören und nicht auf die selbsternannten Kinderschützer, die in jeder sexuellen Handlung eines Kindes oder Jugendlichen eine Gefahr sehen.
Als nächstes soll das sogenannte Grooming hierzulande verboten werden, also jemanden im Chat dazu zu überreden, sich vor einer Webcam sexuell zu betätigen.
Auch das ist unter Kindern und Jugendlichen weit verbreitet und es ist der nächste Schritt einer irrsinnigen Kriminalisierung, die am Ende mehr schadet als nützt.
Dumme Amis? Ich kann dem nicht zustimmen, wenn ich sehe, was für ein Irrsinn bei dem Thema auch hier abläuft.