Der Mandant ruft an. Ob ich denn morgen Zeit hätte, ihn zur Polizei zu begleiten. Er wäre zur Vernehmung vorgeladen. Es ginge um irgendwas mit einen Laptop.
Ich frage ihn, wann denn die Vernehmung sein soll.
Das wisse er nicht so genau. Morgen halt.
Und bei welcher Polizei? Gibt ja mehrere Dienststellen in Saarbrücken.
Na, das weiß er auch nicht. Die hätten bei seiner Frau, die kaum Deutsch spricht, angerufen.
Ich könnte ja mal überall anrufen und fragen.
Natürlich, für die üblichen Pflichtverteidigergebühren telefoniere ich gerne mal den halben Tag in der Gegend rum.
Mal ganz abgesehen davon, daß man selten ohne Akteneinsicht und damit „im Blindflug“ einen Mandanten zu einer polizeilichen Vernehmung begleiten wird…
Natürlich. Davon mal ganz abgesehen. Wobei gerade dieser Mandant das auch wissen sollte, weil er das schon 10.000 mal von mir gehört hat.
Toll, das wären dann ja nicht bloß 1 mal Pflichtverteidigergebühren, sondern 10.000.
Das läppert sich.
Ich verdiene an jedem Fall im Prinzip nur einmal,
solange ich noch auf meine Anstellung beim Land Hessen warte leider noch gar nicht.