Gestern ist ein Mandant auf dem Weg in mein Büro über eine rote Fußgängerampel gelaufen. Wie man das – spätestens wenn man selbst Kinder hat – macht, hat er sich nicht nur versichert, dass kein Auto kommt, sondern auch, dass keine Kinder in der Nähe sind, denen er ein schlechtes Vorbild sein könnte.
Dummerweise stand hinter einer Ecke ein Polizeibeamter, denn die Ampel liegt in Sichtweite einer Polizeiinspektion. Jedenfalls hat der Polizist meinen Mandanten angehalten, seine Personalien erfasst und ihm mitgeteilt, dass er nun ein Bußgeld bekäme.
Der Witz an der Nummer ist, dass mein Mandant sehbehindert ist und nur noch 20 % Sehvermögen hat und somit auf seine Begleiterin angewiesen war, damit diese ihm sagt, ob er die Straße überqueren kann. Die Begleiterin musste natürlich keine Personalien angeben. Dass der Polizist meinen Mandanten aus Polizeieinsätzen bei Fußballspielen kennt, hat sicherlich keine Rolle gespielt…
Wie soll ich mir das denn vorstellen?
Er: „Ich seh’s nicht – ist die Ampel rot?“
Sie: „Ja.“
Er: „Ok, ist frei?“
Sie „Ja.“
Er: „Können uns kleine Kinder sehen?“
Sie: „Nö.“
Er: „Ok, dann los!“
Genau so natürlich.
[Staatsanwaltmodus]
Was will der denn bei Fußballspielen, wenn nicht Randale machen? Der sieht doch eh nichts vom Spiel!!!
[/Staatsanwaltmodus]
Wenn es nicht mein Mandant wäre, hätte ich das auch gedacht…
Fußball?
Im Saarland????