Manchmal haben Polizeibeamte eine etwas seltsame Fragetechnik.
Es wird beobachtet, wie der Zeuge/Beschuldigter aus dem Auto meines Mandanten aussteigt.
Aufgrund eines Hinweises glaubte die Polizei zu wissen, dass mein Mandant dem Zeugen/Beschuldigten eine größere Menge Btm geliefert habe.
Bei dem Zeugen/Beschuldigten wird durchsucht, aber es werden nur 14 Gramm gefunden. Bei meinem Mandanten nur eine größere Menge Bargeld, sagen wir mal 500 Euro, aber keine Drogen.
Nun wird der Zeuge von der Polizei erstmal – angeblich – ordnungsgemäß belehrt. Dann wird ihm gaaaanz ausführlich der § 31 erläutert und der Beamte fragt wie folgt:
Sind die Drogen vom Günter?
Ja.
Und die 500 Euro, die er in der rechten Hemdtasche stecken hatte, sind die von dir?
Ja.
Und das war es dann. Keine Fragen, wieviel er denn für die 14 Gramm bezahlt hat usw. Es gibt nur einen Ermittlungsbericht, kein Vernehmungsprotokoll. Später hat sich der Zeuge dann – welch Wunder – von dem Gespräch distanziert.
Das nenne ich mal ordentliche Ermittlungsarbeit.
Und in der Hauptverhandlung findet der Polizeibeamte das alles auch nicht sonderlich bemerkenswert.

Haben die Polizisten im Saarland nicht alle Abitur? Höherer Polizeidienst und so?
Im Saarland schon. Die Geschichte spielte sich aber nicht im Saarland ab.