Ich weiß nicht so genau, was im Moment am Amtsgericht Saarbrücken los ist, aber die „Aussetzer“ häufen sich im moment doch sehr.
Montag ruft mich eine Mandantin in anderer Sache an und erzählt beiläufig noch etwas von einem Termin in der Nebenklagesache im Juli, für den sie die Ladung Anfang Mai bekommen hat. Ich weiß aber von keinem Termin. Also rufe ich bei der Geschäftsstelle an. das Gespräch lief ziemlich genau so:
Ich: Kann es sein, dass am 24.07. ein Termin in der Strafsache Meier ist?
Geschäftsstellenbeamter: Jo, das kann sein.
Ich: Kann es sein, dass ich nicht geladen worden bin?
Geschäftsstellenbeamter: Jo, das kann sein. Ich schicke die Ladung dann heute raus.
Ich: Danke für die Mühe, aber der Termin ist jetzt notiert.
Heute ruft eine unserer Mitarbeiterinnen am Amtsgericht an, weil in einer Zivilsache nach dem Prozesskostenhilfeprüfverfahren zwar der Beschluss, dass der Gegenseite PKH bewilligt wird, zugestellt worden ist, uns aber trotz enormem Zeitablauf keine Klage zugestellt wurde. Bei dem Anruf erfuhr meine Mitarbeiterin dann auch gerade, dass auch schon ein Termin im Juli bestimmt wurde, wir aber auch keine Terminsladung bekommen haben. Keine Klage und keine Ladung. Und offensichtlich geht es nicht nur uns so. Wenn man sich mit Kollegen unterhält, berichten viele über ähnliche Erfahrungen. Vielleicht ist die Idee, in Zukunft auch bei der Justiz noch mehr zu sparen, nicht ganz so gut.
Ähnliche Erfahrungen. Mein Vorschlag, doch künftig einfach Google-Kalender zu nutzen und sich den Papierkram ganz zu sparen, wurde ernster aufgenommen als er gemeint war.