Der Fortschritt hält Einzug

Nicht bei uns, hier ist er nämlich schon angekommen, dafür aber Gott sei Dank bei der Staatsanwaltschaft. Jedenfalls bei der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern.
Der Kollege Dr. Nozar und ich vertreten zwei Mitbeschuldigte in einer Wirtschaftsstrafsache. Die Akte ist recht umfangreich, weshalb wir sehr erstaunt, aber auch erfreut waren, als uns die Akten eingescannt auf je einer DVD zugeschickt wurden. Natürlich für jeden eine DVD und natürlich verschlüsselt.
Etwas irritierend fand ich allerdings, dass im Anschreiben stand, dass das Kennwort auf der Geschäftsstelle telefonisch mitgeteilt wird. Und in der Tat konnte die Mitarbeiterin die jeweiligen Kennwörter dort ohne weitere Identifizierung erfragen. 
Warum verschlüssele ich etwas, wenn im Endeffekt jeder Hanswurscht anrufen kann und das Kennwort genannt bekommt?
Auch seltsam war, dass ich meine DVD nicht mit meinem Kennwort öffnen konnte, sondern mit dem Kennwort des Kollegen, mit dem auch seine DVD zu öffnen war.
Guter Ansatz also, aber vielleicht noch nicht ganz ausgereift.

2 Comments

  1. cepag

    cepag: Die Justiz arbeitet jedenfalls dran. Die Zeiten, in denen die Post hier klingelt und der genervte Postbote meinen genauso genervten Fachangestellten 5 Riesenkartons von der StA übergibt, scheinen vielleicht irgendwann zu ende zu gehen.

  2. Claudio Helling

    Da lobe ich mir die Bundesanwaltschaft: Da kommt die DVD und 1-2 Tage später der Brief mit dem Kennwort.

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