In einer Schwurgerichtssache war ich als Verteidiger tätig. Die Sache ist seit 3 Monaten erledigt, mit mehr als günstigem Ausgang für meinen Mandanten.
Es gab zwei Nebenkläger, denen jeweils Rechtsanwälte beigeordnet waren. Nun bekomme ich vom Landgericht den Kostenfestsetzungsantrag des einen Kollegen mit der Bitte um Stellungnahme. Normalerweise liest man da kurz drüber und gibt keine Stellungnahme ab. Weil die Anträge in der Regel richtig sind. Bei diesem Kostenfestsetzungsantrag konnte ich es mir allerdings nicht verkneifen, detailliert darzulegen, was der Kollege alles falsch gemacht hat. Was ziemlich viel war, denn er hat nichts richtig gemacht. Jede einzelne Position war falsch. Er hat Beträge beantragt festzusetzen, bei denen ich keine Ahnung habe, wie man überhaupt darauf kommen kann. Insgesamt wollte er rund 800 Euro netto zuviel. Geld, das im Endeffekt mein Mandant bezahlen muss. Bei der Kostenrechnung hat sich leider das Bild bestätigt, das ich schon von dem recht ahnungslosen Kollegen in der Hauptverhandlung hatte.