Das dachte sich wohl der Zivilrichter, der heute gleich vier Sachen auf dieselbe Uhrzeit legte.
In einer Btm-Sache war seit einigen Monaten für heute um 9.15 Uhr Termin bestimmt. Dann kam vor 2 oder 3 Wochen in einer Zivilsache am selben Gericht eine Ladung für heute 8.30 Uhr. Nur Gütetermin, keine Zeugen. Eine Dreiviertel Stunde sollte ausreichen um die Zivilsache zu verhandeln und dann schnell den Saal zu wechseln. Eine Einigung war in der Zivilsache sowieso nicht in Sicht, so dass sic solche Termine in der Regel auf wenige Minuten beschränken. Kein Grund also für mich um eine Terminsverlegung zu beantragen.
Hätte ich aber besser gemacht. Denn am Saal angekommen, mussten der mandant und ich feststellen, dass der Richter 4 Sachen auf 8.30 Uhr terminiert hatte. Um 9.30 Uhr dann weitere 2 Sachen gleichzeitig. Wir standen an dritter Stelle. Mein Versuch, mich vorzudrängeln, schlug leider fehl, da die gegnerische Partei noch nicht da war. Noch hatte ich Hoffnung, dass es mit meiner Strafsache noch rechtzeitig klappen könnte. Als dann der Vorsitzende eine halbe Stunde brauchte, um mit den Parteien in der ersten Sache einen Verkehrsunfall zu erörtern, sagte ich doch lieber in der Strafsache Bescheid, dass es später werden könnte. Dort war Gott sei Dank genügend Zeit eingeplant.
Worin der Sinn liegt, mehrere Sachen auf dieselbe Uhrzeit zu legen, erschließt sich mir nicht. gestern hatte ich den gleichen Quatsch am Arbeitsgericht, allerdings mit „nur“ zwei Terminen gleichzeitig. Ich empfinde es als absolute Frechheit vom Gericht, den Beteiligten zuzumuten, rumzusitzen und ewig zu warten, nur weil mehrere Sachen zeitgleich terminiert werden. Wenigstens stehe ich mit dieser Meinung nicht alleine da, der Strafrichter hatte auch wenig Verständnis für seinen Kollegen.
Hatte ich bei einem Arzttermin auch schon mal. Mindestens fünf Leute mit Termin für die gleiche Uhrzeit, woraus eine ähnliche Wartezeit folgte wie bei Ihnen. Der positive Aspekt: Den Arzt kann man sich aussuchen, und *dieser* Arzt hat mich kein zweites Mal gesehen. Das dürfte beim Richter schwieriger werden.
Bei doch in der Regel unübersichtlichen Verkehrsunfällen in der Tat unverständlich.
Ich habe die Erfahrung, dass dies gerne bei Mietsachen ohne Verteidigungsanzeige bzw. Anwaltsbeistand praktiziert wird um Anerkenntnis- oder Versäumnisurteile mit 15 minütiger Wartezeit, effizient durchzuboxen