Das sagte sich ein Mandant, der nach 11 Jahren Haft ohne vorherige Lockerungen auf die Straße gesetzt wurde.
Er hatte keine Wohnung, keinen Job, keine Freundin.
Nach 11 Jahren findet man sich nicht mehr ohne weiteres in der „Welt“ zurecht. Ohne vorherigen Ausgang um sich zumindest eine Wohnung zu besorgen, steht man plötzlich vor den Toren der JVA und weiß nicht wohin und wie es weiter gehen soll.
Über die Jahre hat man verlernt, wie es ist, für sich selbst zu sorgen. Jahrelang wurden einem alle Entscheidungen abgenommen. Und nun soll man sich wieder alleine um alles kümmern. Dass das nicht funktionieren kann, sollte jedem klar sein.
Der Mandant jedenfalls wollte wieder „rein“ und marschierte ins nächstbeste Kaufhaus und steckte ein paar Unterhosen ein. Direkt vor mehreren Kameras und anderen Kunden. Natürlich wurde er erwischt. Jetzt kommt das nächste Verfahren auf ihn zu.
Aber er hat eingesehen, dass er sich besser in die Hände eines Therapeuten begibt, denn für immer im Knast zu bleiben ist sicherlich auch keine Lösung.
