Prozess um Täuschungsversuche bei Führerscheinprüfungen

Deutschlandweit sollen zwei Männer an Fahrschüler gegen Geld Stellvertreter für die Theorieprüfung vermittelt haben. Nun stehen beide wegen des Vorwurfs der Fälschung beweiserheblicher Daten vor Gericht.

Auch ich als Anwalt für Strafrecht kenne es – Prüfungssituationen. Sie sind meist mit Stress und Frust verbunden. So auch der Führerschein. Dieses Wissen haben sich die beiden jungen Männer zunutze gemacht und den Prüflingen gegen Geld Stellvertreter, die stattdessen die Prüfung ablegen, vermittelt.

Nun stehen die beiden wegen des Vorwurfs der Fälschung beweiserheblicher Daten vor dem Landgericht Hannover. Laut Staatsanwalt des 29-jährigen Mannes solle dieser mit seiner Masche über 52.000 Euro eingenommen haben. Ihm wird vorgeworfen, in 72 Fälle Stellvertreter für die theoretische Führerscheinprüfung vermittelt zu haben, allerdings betonte der 29-Jährige an nur 71 Fällen beteiligt gewesen zu sein und er seine Tat zutiefst bereue.
Der 26-jährige Mittäter soll in 9 der 72 Fälle beteiligt gewesen sein. Gemeinsam kassierten sie demnach zwischen 800 und 2.000 Euro je Prüfung. Teils haben sie die Prüfung für Fahrschüler selbst abgelegt.

Kein Einzelfall laut Polizei

Die beiden sollen zwar größtenteils in Hannover agiert haben, aber auch teilweise im gesamten Bundesgebiet.
Es wurden Fälle aus Hildesheim, Braunschweig, Lemgo, Bielefeld, Magdeburg und Stuttgart bekannt sein. Die Täuschungsversuche seien aber teils schon an der Anmeldung aufgefallen und nicht alle Vertreter hätten die Prüfung bestanden.

Am 01. Juni 2022 wurde das Urteil gefällt. Der 29-jährige Angeklagte solle zwei Jahre auf Bewährung erhalten haben. Sein 26-jähriger Komplize wurde zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Zusätzlich müssen beide gemeinnützige Arbeit leisten.

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