Der Hoeneß-Fluch?

Ich habe mich sehr gefreut als ich heute diesen Blogeintrag des Kollegen Pohlen gelesen habe. Der Kollege schreibt über den Fluch des Hoeneß-Urteils bzw. über Mandanten, die – unter Hinweis unter anderem auf das recht milde Urteil, das Ulli Hoeneß bekommen hat – kaum verwirklichbare Vorstellungen bezüglich Ihrer eigenen Strafe haben.

Ich habe mich deshalb gefreut, weil ich gesehen habe, dass auch erfahrenere und bekanntere Kollegen manchmal Probleme haben, den Mandanten ein Urteil zu vermitteln, ohne sich anhören zu müssen, das viel zu harte Urteil liege daran, dass sich der Verteidiger nicht genügend ins Zeug gelegt hätte. Und oftmals beschweren sich genau die Mandanten über das ach so harte Urteil, die objektiv betrachtet verdammt gut weggekommen sind.

Das selbe Problem gibt es aber auch oft genug in Zivilsachen. Auch hier werden gerne Entscheidungen von den Mandanten herangezogen, Google sei Dank, die 1 zu 1 auf den eigenen Fall übertragen werden. Und natürlich passen diese Entscheidungen überhaupt nicht, weil quasi nichts daran auch nur ansatzweise mit dem eigenen Fall vergleichbar ist.

Ich befürchte, damit wird man als Anwalt leben müssen, egal wie lange man im Geschäft ist. Und wahrscheinlich geht es Informatikern, Ärzten und vielen anderen Menschen in vielen anderen Berufen genauso…

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